Richtungsweisende Woche für Viktoria
Fußball-Regionalliga Süd: Aschaffenburgs Trainer Ronny Borchers vor Heimspiel gegen Reutlingen: "Zu 100 Prozent draufgehen"
Fußball Vor einer richtungweisenden Woche steht Viktoria Aschaffenburg in der Fußball-Regionalliga Süd. Dem Heimspiel gegen den SSV Reutlingen (Samstag, 14 Uhr, Stadion am Schönbusch) folgt am Mittwoch die beschwerliche Reise zum Tabellenführer nach Ulm, ehe am Sonntag in einer Woche mit dem 1. FC Heidenheim der Tabellendritte nach Aschaffenburg kommt. Nach drei Spielen ohne Sieg muss die Viktoria ihre schwarze Heimserie durchbrechen. Der letzte Dreier am Schönbusch datiert vom 31. Mai - damals kickten die Aschaffenburger noch in der Hessenliga.
Richtungsweisende Woche für Viktoria
Der schwache Auftritt in Pfullendorf hat Trainer Ronny Borchers eine bislang unbekannte Seite seiner Spieler gezeigt: "So habe ich meine Mannschaft noch nie gesehen." Gleichzeitig hofft er, dass sein Fazit ("So was kommt in einer Saison schon mal vor"
ein einmaliges Resümee bleibt. Vor der baden-württembergischen Woche hat er sich deshalb dafür entschieden, nicht noch zusätzlichen Druck auszuüben.
Ein reines Nervenspiel
Ob das Nervenspiel gegen Reutlingen oder die Begegnungen mit den Spitzenteams Ulm und Heidenheim: "Das wird auch nicht schwerer als in den letzten Wochen. Entscheidend ist, dass meine Jungs funktionieren." Falsch verstanden wissen will er sich aber nicht und legt das Ziel ganz klar fest: "Wir peilen drei Punkte an - denn die hängen wir nach der Niederlage in Pfullendorf jetzt hinterher. Wir müssen also zu 100 Prozent draufgehen."
Sorgen bereitet Borchers unverändert der Sturm. Domenico di Rosa sucht nach langer Verletzungspause immer noch nach seiner Form. "Er hat fünf Monate nicht gespielt, wir müssen Geduld haben" , hofft Borchers, dass ihm sein Vertrauen in Form von Toren zurückgezahlt wird. Isaac Ojigwe kam zuletzt besser in Tritt, muss nun aber wegen seiner Gelb-Rot-Sperre pausieren. Erster Vertreter wäre normalerweise Adrian Gurzynski. Dessen Einsatz ist aber nach einer im Training erlittenen Fleischwunde offen. "Dem läuft derzeit das Pech nach" , bedauert Borchers die Verletzungsmisere des Ex-Schalkers.
Somit bliebe als Alternative nur noch Damien Letellier, der sich aber im offensiven Mittelfeld deutlich wohler fühlt. Zumindest hat er seine muskulären Probleme, die ihn zur frühen Aufgabe in Pfullendorf zwangen, überwunden. Offen ist zudem der Einsatz von Andre Laurito, der möglicherweise einen Nasenbeinbruch erlitten hat.
Angeschlagene Gäste
Während Borchers seine Mannschaft zwangsweise umbauen muss, so wird dies der Reutlinger Trainer Roland Seitz aus sportlichen Gründen tun. Nach dem 0:3 gegen Waldhof Mannheim, vor allem aber nach dem 0:4 bei Eintracht Frankfurt II, war der ehemalige Zweitliga-Coach (Paderborn, Aue), restlos bedient. "Wir haben einige im Team, die am Limit spielen und einige, die nicht mehr tun, obwohl sie es müssten. So ein Verhalten der Spieler haben die, die sich für den Verein ins Zeug legen, nicht verdient."
Eine andere Einstellung, mehr "Herz und Leidenschaft", will Seitz sehen. Wenn es nicht anders geht, auch mit Nachwuchsspielern. Drei A-Jugend Talente hat er im Blick, die am Schönbusch ihr Debüt erleben könnten. Definitiv ausfallen wird Stürmer Christian Okpala, den eine Herzmuskel-Entzündung für Monate außer Gefecht setzt, fraglich sind Andreas Maier (Innenband-Zerrung) und Lars Heller (Sprunggelenk-Probleme).
Am letzten Spieltag der vorigen Saison verspielte der SSV durch ein 1:2 in Siegen die Qualifikation für die 3. Liga. Nach acht Punkten aus acht Spielen in der Regionalliga (Platz 14) hat man bereits den Kampf gegen einen erneuten Abstieg ausgerufen. Auch für Reutlingen steht am Samstag somit mehr auf dem Spiel als "nur" drei Punkte. Nur der Sieger kann die Tabelle einige Tage lang gelassener betrachten. (Klaus Gast)
Quelle: Main-Netz