Ein gerechtes Unentschieden
Regionalliga Süd: Viktoria-Trainer Borchers sieht »hochklassige Partie zweier sehr guter Teams« – Salifou für Akman
Fußball Viktoria Aschaffenburg bleibt in der Fußball-Regionalliga Süd ungeschlagen, musste sich im zweiten Heimspiel der Saison gegen die Spvgg Greuther Fürth II aber erneut mit einem 1:1 zufrieden geben. »Unterm Strich verdient«, wie Vize-Präsident Hans-Peter Knecht einräumte, der mit dem Auftreten der Mannschaft hoch zufrieden, von der Zuschauerzahl aber wieder enttäuscht war.
Nur so viele Fans wie vor zwei Wochen passierten die Stadiontore – und erlebten ein Spiel, das Viktoria-Trainer Ronny Borchers hinterher als »hochklassige Partie zweier sehr guter Teams« charakterisierte. Schon nach drei Minuten hatte jede Mannschaft einmal nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Zunächst scheiterte der Fürther Stürmer Dressler an Viktoria-Torhüter Sven Schmitt, kurz danach hielt Gäste- Keeper Grahl nach einer Einzelaktion von Letellier. Der Franzose hatte im Sturm die Position von di Rosa eingenommen. Im Mittelfeld entschied sich Borchers für Sebastian Feyh anstelle von Frank Schröer als Ersatz für Asaeda. In der Deckungsreihe musste Wosiek auf die Bank, Benjamin Berthold kam zu seinem ersten Einsatz.
Die Aschaffenburger überzeugten mit großer taktischer Disziplin. »Es war sehr schwer für uns, den kompakten Riegel der Viktoria zu knacken«, musste Spvgg-Trainer Reiner Geyer einräumen. Die Gäste hatten viele spielstarke und ballsichere Akteure in ihren Reihen und überzeugten oft durch eine gute Spielanlage. Die Viktoria setzte viel Einsatz dagegen – und Andreas Anicic. Wenn der Ex-Alzenauer am Ball war, kam Gefahr auf – egal ob Weitschüsse, Flanken oder vor allem Standards. Die Stärke der Viktoria war zugleich ihre Schwäche. Borchers räumte ein: »Wir haben eigentlich mehr Spieler, die Torgefahr ausstrahlen, die müssen das halt mal zeigen.« So wie Martin Wagner beim 1:0, als er sich allein durch die Abwehr spielte, unter Mithilfe von Letellier, der einen Verteidiger abblockte. Ein Beispiel für effektive Standardsituationen zeigte Fürth zehn Minuten später. Nach einer Ecke schaute die Viktoria-Innenverteidigung erst zu, wie Strauß den Pfosten traf und dann Dressler (Borchers: »Ein ganz außergewöhnlicher Stürmer in dieser Liga«
den Abpraller zum Ausgleich nutzte.
Von wenigen Phasen abgesehen zeigten beide Mannschaften auch in der zweiten Halbzeit eine flotte Partie mit vielen Chancen. Da köpfte Laurito freistehend aus sechs Metern am Tor vorbei (61.), worauf auch Müller frei vor Schmitt das Tor der Viktoria nicht traf (64.). Zehn Minuten später parierte Schmitt glänzend gegen Dressler und im Gegenzug hatte Sebastian Feyh Pech mit einem Fernschuss. Das Remis zeichnete sich ab. Im Endspurt lieferten sich beide Mannschaften fast einen offenen Schlagabtausch und ließen ihre Torhüter zu den bestimmenden Figuren werden. Grahl parierte gegen Anicic und Brüdigam, Schmitt zweimal gegen Dressler. »Schmitt war richtig klasse«, lobte Geyer. Am Ende dann fast nur zufriedene Gesichter – nur nicht bei den Spieler der Viktoria. »Die sind richtig sauer, dass es nicht zum Sieg gelangt hat. Aber das ist genau die richtige Einstellung«, freute sich Borchers über diese Reaktion.
Kurz vor Ende der Transferperiode hat Aschaffenburg noch zwei Veränderungen im Kader vorgenommen. Der Vertrag mit Gabriel Akman wurde in der vorigen Woche aufgelöst, der Ex-Haibacher wechselt zur »Viktoria-Filiale« nach Seligenstadt. Ersatz steht aber schon parat. Innenverteidiger Ibrahima Salifou kommt vom Hessenligisten TSG Wörsdorf an den Schönbusch. (Klaus Gast)
Viktoria Aschaffenburg – Spvgg Greuther Fürth 1:1
Aschaffenburg: Schmitt – Brüdigam, Laurito, Gaubatz, Berthold (ab 81. Wosiek) – Wagner, Feyh, Horr (ab 80. Schröer), Anicic – Letellier (ab 76. Ojigwe), Gurzynski.
Fürth: Grahl – Wiechers, Bertram, Fiedler, Herl – Strauß, Kleineheismann – N. Müller (ab 73. Prib), Pickel (ab 53. J.-P. Müller), Sararer (ab 88. Philp) – Dressler.
Tore: 1:0 Wagner (30.), 1:1 Dressler (41.). – Zuschauer: 1250. – Schiedsrichter: Biesemann (Trier). – Gelbe Karten: Berthold, Letellier, Gaubatz – Bertram, Kleineheismann, Dressler.
Da kommt Freude auf - Viktoria nach dem 1:0 Petra Reith
Quelle: Main-Echo