Viktoria ist gar nicht so leicht zu besiegen
Regionalliga Süd: Und di Rosa ist gar nicht so leicht zu ersetzen: Aschaffenburg erkämpft in Unterzahl 1:1 in Mannheim
Fußball In der Fußball-Regionalliga Süd bleibt der SV Viktoria Aschaffenburg weiter im Aufwind. Dank einer starken kämpferischen Leistung kamen die Weiß-Blauen beim früheren Bundesligisten SV Waldhof Mannheim zu einem 1:1. Damit blieben die Viktorianer auch im vierten Spiel in Serie ungeschlagen.
Vor 3059 Besuchern im Carl-Benz-Stadion war erneut Domenico di Rosa umjubelter Torschütze bei den Unterfranken. Der 27-jährige Italiener blieb zwar über die insgesamt flotten 90 Minuten weitgehend unauffällig. In der 84. Minute stand der Torjäger nach einem Freistoß von Andreas Anicic aber goldrichtig. Waldhofs Abwehr scheiterte beim Versuch, das Leder konsequent aus der Gefahrenzone zu befördern. Der Ball landete vor den Füßen von di Rosa und mit einem strammen Linksschuss halbhoch in die linke Tormaschenseite ließ er er SVW-Schlussmann Daniel Tsiflidis keine Chance.
Ohne Chance war vor der Pause auch der starke Viktoria-Torwart Sven Schmitt gewesen, als Waldhof-Verteidiger Renè Schwall sich aus halblinker Position und 20 Metern Entfernung ein Herz fasste und mit einem Hammer ins lange Toreck die Führung der Platzherren besorgte (37.).
Die Punkteteilung beim ambitionierten Traditionsverein ist um so bemerkenswerter, da der SVA sogar in Unterzahl zum Ausgleich kam. In der 72. Spielminute attackierte der bereits gelb-belastete Andrè Laurito Mannheims Giovanni Speranza viel zu ungestüm an der Seitenlinie. Der Gelb-Rot-Platzverweis des sicher leitenden Unparteiischen Thomas Metzen wurde vom Betroffenen erst gar nicht moniert und fällt unter die Kategorie »unnötig«.
Die Viktoria versteckte sich gegen die technisch versierteren Platzherren nicht: »Es war ein hart erarbeiteter Punkt. Aber wir wollten etwas Zählbares mitnehmen. Das ist uns gelungen, weil wir über Kampf dagegen gehalten haben«, freute sich Ken Asaeda über den Auftritt an seiner alten Wirkungsstätte. Der Drahtzieher im Mittelfeld und gebürtige Mannheimer spielte von der C-Jugend bis 2007 bei den Blau-Schwarzen.
Nach dem Abpfiff sprach Viktoria-Trainer Ronny Borchers seinen Schützlingen ein Kompliment aus: »In der ersten Halbzeit haben wir brutal viel investiert und auf sehr hohem Niveau gespielt.« Gleichzeitig räumte der 51-Jährige Übungsleiter ein: »In den letzten 20 Minuten haben wir uns das Glück in Unterzahl erarbeitet.«
Tatsächlich besaßen die Gastgeber die Mehrzahl an Gefahrensituationen. Eine Minute vor dem Ausgleich hätte das 60 Sekunden zuvor für den Ex-Viktorianer Ermin Melunovic eingewechselte Angreifertalent Hans Kyei schon alles klar machen können. Doch der 19-Jährige köpfte nach einer unorthodoxen Hereingabe von Marco Rummenigge freistehend aus zwei Metern über das leere Tor. »Wir investieren viel, aber der Ertrag ist derzeit viel zu gering«, haderte Waldhof-Coach Alexander Conrad.

Die »Waldhof-Buben warten nach drei Spielen im Jahr 2009 weiter auf den ersten Sieg, haben sich aber im Aufstiegskampf noch nicht aufgegeben. Die Aschaffenburger fühlen sich nach dem Punktgewinn gut gerüstetet für das Franken-Derby am Samstag (14 Uhr) im Stadion am Schönbusch gegen den 1. FC Nürnberg II. (Roland Bode)

SV Waldhof Mannheim -- Viktoria Aschaffenburg 1:1
Mannheim: Tsiflidis -- Fazlija, Adiele, Kirschner, Schwall (56. Speranza) -- Wittke, Jüllich (46. Rummenigge), Babatz, Gajda -- Melunovic (81. Kyei), Ismaili.
Aschaffenburg: Schmitt -- Wagner (66. Wosniek), Laurito, Gaubatz, Brüdigam -- Anicic (85. Horr), Schröer, Asaeda, Oppermann -- di Rosa, Latifiahvas (52. Feyh). --
Tore: 1:0 Schwall (37.), 1:1 di Rosa (84.). -- Schiedsrichter: Thomas Metzen (Mechernich). -- Zuschauer: 3059. -- Gelbe Karten: Melunovic, Babatz -- Laurito, Asaeda. -- Gelb-Rot: Laurito (72.), wiederholtes Foulspiel.