Regionalliga Süd 08/09, 17. Spieltag: SV Wehen Wiesbaden - Viktoria Aschaffenburg
Samstag, 13. Dezember, 14 Uhr in der BRITA-Arena11.12.08


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Das letzte Heimspiel des Jahres 2008 steht der II. Mannschaft des SV Wehen Wiesbaden bevor. War 2007 bereits hervorragend verlaufen mit dem Aufstieg von der Landes- in die Oberliga, gab es 2008 den direkten Durchmarsch in die Regionalliga zu feiern. Nun soll im Heimspiel gegen Viktoria Aschaffenburg die erfolgreiche Hinrunde abgeschlossen werden.

Die Partie steht unter der Leitung von Marco Achmüller (Freyung), ihm assistieren Dimitrios Gavrilas und Philipp Schmitt.

Personal SV Wehen Wiesbaden II:

Gelbgesperrt ist Rechtsverteidiger Tunay Acar, Carsten Hennig plagen Knöchelprobleme, zudem konnte Ferhat Kiraz zu Wochenbeginn krankheitsbedingt nicht mittrainieren. Es bleibt abzuwarten, wen Cheftrainer Christian Hock in den Zweitliga-Kader für das Auswärtsspiel in Rostock beruft - Kandidaten sind Benjamin Hübner und Dominik Stroh-Engel, die aus diesem Grund am vorigen Samstag in Darmstadt ausgewechselt wurden.

Der Gegner:

Sportlich als Vierter der OL Hessen 08 für die Regionalliga qualifiziert, wurde trotz finanzieller Probleme die Lizenz erteilt. Trotz des Aufstiegs verließ Trainer Andreas Möller die Viktoria und fungiert nun als Sportlicher Leiter bei Kickers Offenbach; sein Nachfolger ist Ronald Borchers, der in der Vorsaison Germania Ober-Roden zum Klassenverbleib führte. Großes Stühlerücken auch in der Mannschaft, neu hinzu kamen die Abwehrspieler André Laurito und Markus Gaubatz vom FSV Frankfurt, des weiteren der Ex-Wehener Andreas Anicic und Sebastian Feyh von Nachbar Bayern Alzenau. Von Anicic trennte sich die Viktoria aus disziplinarischen Gründen, Feyh fehlt am Samstag wegen einer Gelbsperre. Auch der Ausfall von Keeper Sven Schmitt schmerzt, er zog sich vor zwei Wochen im Derby gegen Darmstadt einen Mittelhandbruch zu.

Acht Auswärtspunkte hat Aschaffenburg bereits eingefahren mit nur sechs erzielten Toren - Minuswert der Liga. Die aktuelle Serie beläuft sich allerdings auf fünf Spiele ohne Sieg.

So lief es beim letzten Mal:

Im September 2007 endete die Oberliga-Begegnung am Halberg 2:2, wobei der SVWW eine 2:0-Pausenführung noch aus der Hand gab. Kleine Nebennote: Auf beiden Seiten haben die damaligen Torschützen - Enis Alushi, Robert Paul / Julio Cesar, Vito Raimondi - haben alle Torschützen den Verein in der Sommerpause verlassen. Es bleibt zu hoffen, dass nun deswegen kein 0:0 herausspringt!

So sieht es der Trainer:

Hans Werner Moser: "Mit 26 Punkten sind wir gut dabei und wollen diese Ausbeute im Heimspiel vor den treuesten unserer Fans abrunden. Aschaffenburg hat eine der besseren Defensivreihen der Liga, eine Konstellation, wie wir sie in dieser Saison schon einige Male hatten, ebenso wie wir auf einen Gegner treffen, der einige Plätze unter uns steht. Daher warne ich davor, den Gegner zu unterschätzen."

Schlecht spielen, aber endlich mal gewinnen
Regionalliga Süd Viktoria Aschaffenburg braucht zum Jahresausklang in Wiesbaden ein Erfolgserlebnis
Fußball Weihnachtswünsche von Fußballtrainern bieten in aller Regel kaum Überraschungen: neue Spieler, schöneren Fußball, höher dotierte Verträge. Viktoria-Trainer Ronny Borchers ist die Ausnahme. Vor dem Hinrundenfinale der Fußball-Regionalliga Süd beim SV Wehen-Wiesbaden II (Samstag, 14 Uhr, in Wiesbaden) steht auf seinem Wunschzettel: "Ich möchte mal so ein richtig schlechtes Spiel meiner Mannschaft sehen..." Auf der Rückseite hat er aber noch einen Zusatz notiert: "... das wir dann gewinnen."
Ungewöhnliche Forderung
Der Hintergrund der ungewöhnlichen Forderung: Lob für ihre Auftritte hat die Viktoria in den letzten Wochen oft kassiert, Punkte aber deutlich weniger. "Wir müssen uns endlich einmal den Lohn für die ganzen Mühen abholen", fordert Borchers. Am vergangenen Samstag gegen Kassel waren die Spieler schon auf dem vom Trainer vorgezeichneten Weg. In der ersten Halbzeit spielten sie so schlechten Fußball, dass Borchers die 45 Minuten in seiner Analyse gleich mal komplett ausklammerte. Nach dem Wechsel besannen sich die Aschaffenburger, beherrschten Spiel und Gegner - und verloren die Partie. "Das passt in unsere Serie der vielen verschenkten Punkte." Seit fünf Begegnungen hat die Viktoria nun schon nicht mehr gewonnen. Und weil sie in der ganzen Saison bisher überhaupt nur dreimal als Sieger den Platz verließ, ist sie folgerichtig im Abstiegskampf angekommen.

"Jetzt müssen dringend Punkte her, das ist überhaupt keine Frage", will Borchers in Wehen und in Freiburg noch vor Weihnachten wieder etwas Abstand nach unten schaffen. Personelle Alternativen bieten sich nicht an. Verletzungen (Latifiahvas, Gurzynski, Schmitt, Wagner), Kündigung (Anicic) und Sperre (Feyh) engen den Handlungsspielraum ein. Daher setzt Borchers auf die Kraft seiner Worte. Er lobt und lobt und lobt: Engagiert seien alle Jungs, laufstark, körperlich topfit, taktisch gut dabei. Er hofft nun, dass die ihm die Streicheleinheiten zurückzahlen. Sebastian Feyh nicht, denn der ist am Samstag der erste Viktoria-Spieler, der nach der fünften Gelben Karte ein Spiel aussetzen muss. Das gleiche Schicksal droht nach bisher vier Verwarnungen in naher Zukunft auch Gaubatz, Brüdigam und Asaeda. Chancen auf den Platz von Feyh darf sich Alexander Grod machen, weitere Änderungen sind nicht wahrscheinlich.
Realistische Chance
Die schmucke Wiesbadener Arena ist alles andere als eine unüberwindliche Hürde. Vier Mannschaften, darunter auch die Hinterbänkler aus Reutlingen und Freiburg, konnten dort bereits gewinnen. Der SV Wehen Wiesbaden II war zwar der erste Tabellenführer der Saison, ist danach aber ins Mittelfeld zurückgefallen und hat sich erst in den letzten Wochen wieder in Richtung Spitzengruppe bewegt.
Wechsel zu den Profis
Gegen die Viktoria muss Trainer Hans-Werner Moser auf den Gelb-gesperrten Rechtsverteidiger Tunay Acar verzichten und eventuell auch auf seinen besten Torschützen Dominik Stroh-Engel (sechs Tore). Der gab am vergangenen Wochenende seinen Saisoneinstand bei den Profis, schoss prompt ein Tor und darf nun darauf hoffen, dass ihn Christian Hock mit nach Rostock nimmt.

Die Viktoria ist gegen Wehens Zweite noch ohne Niederlage. Vor einem Jahr gewann sie zu Hause 2:1 und holte auswärts, damals noch auf dem Halberg in Taunusstein, nach 0:2-Rückstand ein 2:2. Allerdings können sich aus der aktuellen Mannschaft nur noch Brüdigam, Schröer, di Rosa und Letellier daran erinnern. (klg)